WDVS-Dübel sind potentielle Wärmebrücken und können den Wärmedurchgang des gedämmten Bauteiles, in Abhängigkeit der Qualität des Dübels, fördern. Durch den Einsatz von hochwertigen Dübel mit geringer Wärmeleitfähigkeit jedoch, spart sich der Bauherr die Forderung nach weiteren Dämm-Massnahmen.
Neben dem Dämmstoff hat der WDVS-Dübel einen wesentlichen Einfluss auf den Wärmeverlust über die Hausfassade. Wie stark Dübel die im Haus gespeicherte Wärme nach Aussen leiten, wird punktuell mit dem Chi-Wert gemessen. Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Chi-Wert des WDVS-Dübels, desto geringer ist der Einfluss des Dübels auf den U-Wert des Bauteils. Zusätzlich beeinflusst die Anzahl der Dübel pro m2 den Wert. Eine geringe Anzahl wirkt sich positiv auf den U-Wert aus.
Der U-Wert ist ein spezifischer Kennwert, mit der Bauteile im Hinblick auf die Dämmeigenschaften verglichen werden. Er gibt an, wie viel Wärme pro Quadratmeter durch ein Bauteil fliessen. Ein geringer U-Wert sagt aus, dass die verwendeten Bauteile wenig Wärme von Innen nach Aussen dringen lassen. Ein Haus bleibt dementsprechend länger warm.
In Deutschland hat das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) den Wärmebrückeneinfluss des Dübels neu berechnet und im Jahre 2016 die entsprechenden Tabellen überarbeitet, da sich die Qualität sowohl der Dämmstoffe als auch der Dübel über die letzten Jahre deutlich gesteigert hat.
Werden Dübel mit einem Chi-Wert von 0,001 bis 0,004 W/K verwendet, muss der U-Wert des Bauteils nach oben korrigiert werden, wenn sich die kumulierten Wärmebrücken der Dübel das Bauteils um mehr als 3 % verschlechtern. Die Anzahl Dübel pro m2 werden damit in Deutschland vom DIBt bezüglich U-Wert Berechnung neu limitiert.
Ein Praxisbeispiel zeigt: Bei einem U-Wert zwischen 0,15 und 0,25 W/(m2*K) verschlechtert sich der U-Wert des Bauteiles beim Einsatz von 10 Dübel pro m2 der Chi Wert Klasse 0,002 W/K um bis zu 13% auf 0,17 bis 0,27 W(m2*K). Dementsprechend müsste der Wärmeverlust durch die WDVS Dübel über eine Erhöhung der Dämmdicke kompensiert werden. Werden hingegen Dübel mit einem Chi-Wert von 0,000 W/K verwendet, kann, unabhängig von Wärmeleitfähigkeit und Dicke des Dämmstoffs, die maximale Anzahl Dübel pro m2 verwendet werden, ohne dass der U-Wert der Fassadenwand korrigiert werden muss. Gerade bei der Verwendung von dicken Dämmstoffen und bei der Verwendung von Hochleistungsdämmstoffen ist deshalb der Einsatz von wärmebrückenfreien WDVS Dübeln mit einem Chi-Wert von 0,000 W/K dringend zu empfehlen.
Warum der Einsatz von Dübel mit Chi-Wert 0,000 W/K darüber hinaus bei der Vermeidung von hellen Dübeltellerabzeichnungen hilft, erfahren Sie im Artikel Damit die gedämmte Fassade nicht die Masern bekommt.
Fazit: In Deutschland wird der U-Wert des Bauteiles nach oben korrigiert und die Dämmleistung somit als schlechter eingestuft, wenn Dübel mit einem Chi-Wert von 0,001 bis 0,004 W/K verwendet werden. Das bedeutet, dass der Einsatz von Dübel mit Chi-Wert 0,000 W/K auch vor dem Hintergrund der DIBt Regelung von 2016 sehr vorteilhaft ist. Da sie keine Wärmebrücken bilden, müssen sie bei der U-Wert Berechnung nicht ausgewiesen werden.
Übrigens sind im Gegensatz zu den Bestimmungen in Deutschland, in Österreich und der Schweiz derzeit noch keine gesonderten Nachweise erforderlich.
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